Eigentlich kann ich ziemlich gut Englisch und ich mag die Sprache auch sehr. Zumindest da, wo sie hingehört. Weshalb aber immer mehr Begriffe aus dem Englischen in die deutsche Sprache übernommen werden, obwohl es auf Deutsch entsprechende Pendants gibt, kann ich nicht ganz verstehen. Klar, Begriffe wie Computer, Event oder cool haben sich längst völlig etabliert – und zugegeben sind ein Snowboard und ein Schneebrett ja nun wirklich nicht dasselbe. Ausserdem mögen Anglizismen in manchen internationalen Business- ähm, Entschuldigung, Geschäftsbereichen, ja ihre Berechtigung haben und werden da auch verstanden. Kurios wird es aber, wenn Metaphern oder ganze Redewendungen wörtlich aus dem Englischen übersetzt werden. So höre ich bei uns immer öfter, dass Tramstationen nur «einen Steinwurf» entfernt – a stone’s throw away – sind, statt wie früher «einen Katzensprung». Dafür regnet es ganz oft «Katzen und Hunde» – vom Englischen «it’s raining cats and dogs» – statt dass es «in Strömen» oder «wie aus Kübeln» giesst. Ich warte also nur darauf, zukünftig am Bein gezogen – to pull someone’s leg – statt wie bisher «auf den Arm genommen» zu werden, wenn mich jemand necken will.
Nun ja, so lange wir statt «full of beans» auf Deutsch weiterhin «voller Tatendrang» sind und nicht «voller Bohnen», was eher dumm wie Bohnenstroh klingt, kann ich damit leben. Ebenso kaufe ich, um nochmals zu den Tieren zurückzukehren, in unseren Gefilden auch in Zukunft lieber mal die «Katze im Sack», statt – auf Englisch «a pig in the poke» – ein Schwein im Beutel, was definitiv die grössere Last wäre. Sollte sich der Kauf dann doch als glücklich erweisen, habe ich auf gut Deutsch eben lieber einfach «Schwein gehabt»!